Kundenverständnis, -bindung und -entwicklung
Strategien für Kundenverständnis, -bindung und -entwicklung im FM
Ein ganzheitliches Kundenverständnis im Facility Management (FM) erfordert kombinierte qualitative und quantitative Methoden. Kundeninterviews, Beobachtungen und Shadowing im Betrieb decken verborgene Bedürfnisse auf. In der Prozessaufnahme sind etwa „klassische“ Interviews mit Kunden oder Prozessbeteiligten ebenso üblich wie Beobachtung realer Abläufe (z. B. durch Shadowing). Ergänzend liefern datenbasierte Analysen aus CAFM-Systemen (z. B. Ticket- und Nutzungsstatistiken) wertvolle Einsichten. Hierzu gehört etwa das Reporting von KPI (z. B. Ausfallzeiten, Reaktionszeiten, Kundenzufriedenheit) in Dashboards.
Ein weiterer Kern ist die Touchpoint- und Journey-Analyse aus Kundensicht. Methoden wie das Service-Blueprinting visualisieren Abläufe chronologisch und enthüllen Schwachstellen: Schwankende Prozesse können vereinfacht und Durchlaufzeiten gekürzt werden. Dabei werden z. B. die für den Kunden sichtbaren Abläufe (die „Line of Visibility“ etwa mit Reaktionsgeschwindigkeit oder Freundlichkeit) explizit erfasst. Customer-Journey-Maps ergänzen dies, indem alle Kontaktpunkte vom Erstkontakt bis zur Leistungserbringung dokumentiert werden.
Zur Strukturierung von Kundenprofilen bieten sich Persona-Modelle an: Fiktive Stellvertreter realer Kundengruppen, die erwartete Bedürfnisse und Entscheidungsmerkmale zusammenfassen. Automatisierte Tools nutzen z. B. Käuferprofile und Personas, um gezielt Cross-/Upselling-Potenziale zu identifizieren. Zudem können Erwartungsanalysen (z. B. Kano-Modelle) angewendet werden: Hierbei werden Kundenanforderungen in Basis-, Leistungs- und Begeisterungsfaktoren gegliedert, um Prioritäten systematisch abzuleiten.
